Ein Abschied.

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5 Jahre lang...

absolut alles gegeben. Neben zwei kleinen Kindern (inkl. Schwangerschaft und Schreibaby), neben der Pandemie, den Kita-Schließungen, der Energiekrise, der Inflation und einem ganzen Haufen an persönlichen und familiären Wackersteinen, die uns den Weg erschwert haben. Und nun, wer hätte es gedacht, sind die Akkus leer. Mehr als leer. Und das schon lange. Dass ich mich auf Instagram zurückgezogen habe, ist euch sicher schon aufgefallen - denn es mangelt einfach an Energie, hier so mitzuspielen, wie es die Plattform verlangt. Ich möchte euch nichts vortanzen, was nicht der Realität entspricht - das widerstrebt mir so sehr. Aber nicht nur auf Instagram war es ruhig, auch der Shop hat sich weniger gefüllt und das hat auch seinen Grund. Schon vor einigen Monaten ist der Entschluss gefallen, die Selbstständigkeit aufzugeben. Und nichts daran war und ist leicht. Es sind so unfassbar viele Gefühle - sowohl positiv als auch negativ - damit verbunden, mein mit Herzblut und Leidenschaft aufgebautes Business an den Nagel zu hängen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Es ist Trauer, Scham, Wut, Ärger, aber auch ganz viel Erleichterung, Heilung und zur Ruhe kommen. (Zumindest, wenn es tatsächlich vorbei ist.) Der finanzielle Druck ist riesig, gerade mit Ladenmiete und Mitarbeitern - es gibt keine Auszeiten, kein Urlaub, kein Abschalten. Nur funktionieren. Gleichzeitig hält überall einer die Hand auf, der Briefkasten wird zum Stresstrigger, E-Mails lesen gruselt einen und Kreativität ist schon lange nicht mehr möglich. Achja und dann fällt in dem Monat, in dem man einen Laden mietet, Russland in die Ukraine ein, die Umsätze brechen ein, die Großhändler ziehen ihre Preise um 40% und mehr an. #läuft

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So unfassbar schade...


ich es auch finde, es ist ein bisschen heilend, zu sehen, dass ich nicht alleine bin. Ich fühle für jedes kleine Unternehmen, jede Selbstständige, die nicht mehr kann - habe Wut über unser beschissenes System, das uns benachteiligt. Gerade, wo es in unseren Dunstkreisen oft tolle, kreative, starke Frauen und Mütter sind, die sich nach Jahren der Selbstaufgabe entscheiden müssen, ob sie kaputtarbeiten der Altersarmut vorziehen. Festanstellungen sind eben Sicherheit, bezahlte Krank- und Urlaubstage, geregelte Arbeitszeiten und Einkommen, Rentenvorsorge und Krankenkasse... Ja klar, ist nicht so cool, wie selbstständig sein, aber am Ende blieb dann die Frage: für wen mache ich das eigentlich? Für's Geld? Bestimmt nicht. Für mich? Ja, aber nicht unter diesen Umständen. Für meine Familie? Angebliche Flexibilität will anderweitig aufgeholt werden. Für euch? Absolut, und zwar schon länger, als es vielleicht sinnvoll gewesen wäre. Und dann, wenn man denkt, blöder wirds wohl nicht werden, fliegt man auf die dämlichste Art und Weise vom Pferd und bricht sich 3 Knochen. Die letzten 2 Monate waren echt elend und haben die Situation alles andere als entspannt. "Werd' erst Mal wieder gesund!" ist super lieb gemeint, aber die Realität ist, dass fast zwei Monate komplett ausfallen und danach vorraussichtlich mehrere Monate nicht komplett einsatzfähig sein für Selbständige eine Vollkatastrophe ist. Und für ein sowieso schon geschwächtes Unternehmen erst Recht. Der Reitunfall war die Kirsche auf der Sahne des Kackhaufens und daran kann ich auch nichts schönreden. Das klingt jetzt alles echt negativ und das tut mir leid - denn wir wollen hier eigentlich tolle Stoffe feiern und 'ne gute Zeit haben. Fakt ist aber, dass ich seit Monaten mit all' diesem Kram in mir rumlaufe und jetzt ist es Zeit, alles rauszulassen. Endlich ehrlich mir mir, mit euch und dem Rest der Welt.

Idas Ecke hat ein Ende. Und das ist so, so schade. Aber ganz dolle notwendig. 

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